Intersektion Klassismus: Dethematisierungen im Zusammenspiel von Rassismus und Sexismus im Kontext Flucht und Migration – ein Fachforum
Hiermit laden wir, die Projekte Q_munity, IM*A und projekt.kollektiv, herzlich zum ersten Fachforum „Intersektion Klassismus“ am 01.10.2024 in die Alte Feuerwache in Köln ein! Es ist nicht mehr zu übersehen: Pandemie, Inflation, globale Ungerechtigkeit, Klimakrise und Kriege wirken sich direkt auf Migrationsbewegungen und in Deutschland lebende und zugezogene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus. Vor allem fehlt es geflüchteten Menschen, insbesondere aber Unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, Mädchen und queeren Jugendlichen, nach Flucht an Zugängen zum gesellschaftlichen Leben sowie zum Gesundheits- und Bildungssystem. Seit 2020 hat sich der bereits prekäre Umstand dieser Gruppen um einiges verschlechtert: Durch die Bezahlkarte werden sie vermehrt von gesellschaftlichen Zugängen und Ressourcen ausgeschlossen, ihnen wird strukturell psychosoziale Versorgung verwehrt, sie werden medial kriminalisiert und zugleich in Armut gedrängt.
Wie gehen wir damit um? Wie reagieren wir als Fachkräfte der sozialen- und Jugendbildungsarbeit, der offenen Mädchen*-Einrichtungen und Queeren Jugendtreffs und –Projekte sowie der politischen Bildung auf diese dramatischen Entwicklungen, die an uns nicht spurlos vorbeigehen? Hinzu kommen ja auch die von der Bundesregierung für 2025 angekündigten massiven Kürzungen von Jugendsozial- und Bildungsangeboten und die Auswirkungen bereits umgesetzter Kürzungen wie bspw. im Bereich Migrationsberatung: unser gesamter Arbeitssektor ist gefährdet. Und damit die wenigen Räume unserer Zielgruppen.
Die Auseinandersetzung mit Klassismus nimmt an Dringlichkeit zu. Während rassismuskritische und sexismuskritische Perspektiven punktuell im pädagogischen Diskurs vertreten sind, ist Klassismuskritik in der Intersektion selten sichtbar. Wir brauchen Informations- und Austauschräume, um mögliche Handlungsperspektiven zu er- und bearbeiten, Forderungen an Politik und Medien zu formulieren, und um unsere eigene Situation, Betroffenheit und Rolle in der intersektional ausgerichteten Arbeit zu reflektieren.
Wir laden euch ein: Im Fachforum wollen wir, die Projekte Q_munity, projekt.kollektiv und IM*A, gemeinsam mit den Referent*innen und Teilnehmenden die Entwicklung und das Zusammendenken (hetero-/cis-)sexismus-, rassismus- und klassismuskritischer Perspektiven für die Jugendarbeit in NRW in den Blick nehmen. Es wird Raum für Information, Austausch und die Erarbeitung gemeinsamer Handlungsstrategien geben. Intersektionale Pädagogik bedeutet, Klassismus im Kontext rassismus- und sexismuskritischer Kinder- und Jugendarbeit mitzudenken!
Wann? 01.10.2024 (ganztägig)
Wo? Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Diese Veranstaltung richtet sich an: Fachkräfte und Multiplikator*innen aus der Mädchen*arbeit, der queeren Jugendarbeit, der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozial- und Jugendbildungsarbeit, der politischen Bildungsarbeit und an weitere Interessierte
Teilnahme und Anmeldung: Es gibt eine Teilnahmebegrenzung auf 40 Teilnehmende. Eine 50:50 Quotierung für Menschen mit und ohne Rassismuserfahrungen ist geplant, daher bitte um Positionierung in der Anmeldung.
Die Veranstaltung ist kostenlos und wird aus Mitteln des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW finanziert. Für Verpflegung wird gesorgt.
Anmeldung und Fragen: angela.deussen@maedchenarbeit-nrw.de
Bitte folgende Infos bei der Anmeldung angeben: Name, Positionierung (von Rassismus betroffen, Geschlecht, andere Positionierungen), Adresse, Telefonnummer, Institution, E-Mail, wie du von der Veranstaltung erfahren hast
Anmeldeschluss 24.09.2024